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Diabetische Retinopathie

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hier um eine Erkrankung der Netzhaut aufgrund des Diabetes Mellitus. Die Schädigung der Netzhaut entwickelt sich zunächst schleichend und ohne deutlich erkennbare Symptome. Allein eine frühzeitige Erkennung und optimal eingestellte Behandlung, können schwerwiegende Folgeschäden verhindern. Eine optimale Blutzuckereinstellung und regelmäßige Untersuchung durch den Augenarzt sind unerlässlich.

Entstehung und Folgen der Zuckerkrankheit

Der Körper benötigt Energie, um seine lebenserhaltenden Funktionen aufrecht zu erhalten. Diese wird in Form von Kohlenhydraten, Zucker, in unseren Zellen zur Verfügung gestellt. Das Prinzip: Durch die Nahrung wird Zucker aufgenommen. Dieser gelangt in die Blutbahn und wird durch einen Transporter, Insulin, in die Zellen gebracht und liefert dort die notwendige Energie. Insulin wird vom menschlichen Körper in den Langerhan´schen Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert. Beim Diabetes ist diese Funktion des Energietransports nun gestört.

Dabei werden zwei Formen des Diabetes unterschieden:

Insulinresistenz (ungenügende oder fehlende Reaktion der Zellen auf Insulin und verminderte Insulinausschüttung, meist durch ungesunden Lebensstil)

Bei beiden Formen gelangt ein Großteil des aufgenommenen Zuckers nicht in die Körperzellen und sammelt sich im Blut an. Der hohe Blutzuckerspiegel führt zu nachhaltigen Schäden der Blutgefäße des gesamten Körpers. Folgeerkrankungen betreffen beim Diabetes demnach den kompletten Organismus.

So kommt es auch in den Gefäßen der Netzhaut zu Einschränkungen und die Durchblutung wird beeinträchtigt. Die Netzhaut bildet als Reaktion darauf neue Blutgefäße, um einer mangelnden Versorgung entgegen zu wirken. Diese sind jedoch instabil und es kommt leicht zu Blutungen und Flüssigkeitsansammlungen in den Schichten der Netzhaut.

Risikofaktoren

  • genetische Disposition
  • ungesunder Lebensstil (erhöhte Cholesterinwerte)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Rauchen
  • schlecht eingestellter Diabetes mellitus

Symptome

Oftmals sind zu Beginn der Erkrankung kaum Symptome zu verzeichnen. Mit dem fortschreiten der Erkrankung treten jedoch zunehmend Beeinträchtigungen auf:

  • sichtbare Lichtblitze, Verschleierungen, optischer Rußregen (durch eine Netzhautablösung/ Einblutungen in den Glaskörper)
  • verzerrte Umgebungswahrnehmung (Metamorphopsien)
  • Störungen des Farbsehens
  • verschwommenes Sehen
  • verminderte Sehschärfe

Therapie

Ziel der Therapie ist es, das Fortschreiten der Netzhautschädigung hinauszuzögern und Folgeschäden einzudämmen und zu behandeln. Ergänzenden Laserbehandlungen können der Bildung neuer, instabiler Blutgefäße entgegenwirken und verbessern so die Sauerstoffversorgung der Netzhaut.

Die Neubildung von krankhaften Gefäßen wird zudem durch Medikamenteninjektion in den Glaskörper, von sog. VEGF-Inhibitoren, verhindert.

Im Falle einer negativen Beeinträchtigung oder einer Einblutung in den Glaskörper, steht eine operative Entfernung (Vitrektomie) an. Dieser wird dann durch ein Luft-Gas-Gemisch oder Silikonöl ersetzt.

Der Therapieerfolg ist maßgeblich davon abhängig, ob Netzhauterkrankungen frühzeitig erkannt werden. Daher die Empfehlung für Diabetiker, eine regelmäßige, mindestens jährliche Vorstellung beim Augenarzt vorzunehmen

Geprüft wird neben der Sehschärfe und den vorderen Augenabschnitten, auch der Augenhintergrund (Fundoskopie). Des weiteren gilt es den Augeninnendruck zu vermessen. Ergänzend kommen weitere diagnostische Mittel wie die optische Kohärenztomografie oder die Fluoreszenzangiografie zum Einsatz. Dies sind bildgebende Verfahren, um eine detaillierte Untersuchung des Netzhautgewebes und der Blutgefäße möglich zu machen.

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